Magirus Hauben-Lkw

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Magirus Hauben-Lkw

von Torsten Reck

Mittlere Lastwagen 4x2 mit runder Haube



Den mittelschweren Rundhauber bot Magirus ab 1952 mit 85 PS-Reihenvierzylinder und 3,5 t Nutzlast als "S 3500" an.
Ein Jahr später wurde zusätzlich der "S 4500" mit höherer Nutzlast aber gleichem Motor angeboten.
1955 wurden die Typbezeichnungen um Planetennamen ergänzt. Sie lauteten nun "S 3500 Pluto" und "S 4500 Mercur".
1956 wurde mit dem "S 4500/6 Mercur" erstmals ein V6-Motor mit 125 PS angeboten, welcher zum Standardmotor der Feuerwehrfahrzeuge werden sollte. Für die übrigen Fahrzeuge wurde die Leistung 1957 auf 112 PS gesenkt, ab 1958 wurde ein neuer V6-Motor mit 120 PS Leistung angeboten. Die Bezeichnung lautete ab 1957 je nach Motorleistung "Mercur 112" bzw. "Mercur 120", bei den Feuerwehrfahrzeugen "Mercur 125".
1957 löste der "Sirius" den S 3500 Pluto ab. Der Motor blieb der gleiche. Äußerlich erkennbar war der Sirius an der geschlossenen Kühlermaske, die nur im oberen Bereich geöffnet war, und den Blinkern auf den Kotflügeln, welche ab 1957 auch beim Mercur verbaut wurden. Ab 1959 wurde der Pritschenwagen mit einem neuen Reihensechszylinder mit 90 PS als "Sirius 90" angeboten, welcher an der zusätzlichen Öffnung unten in der geschlossene Kühlermaske erkennbar war.

Wiking hat jeweils die Lkw mit 420 cm Radstand und 425 cm Pritsche nachgebildet.
Das erste unverglaste Wiking-Modell von 1954 wurde als "S 3500" bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde 1959 für das verglaste Modell beibehalten.

1961 folgte ein neues Rundhauber-Modell, bei dem die Kotflügel Teil des Chassis waren. Dieses verfügte über eine geschlossenen Kühlermaske, die nur im oberen Bereich geöffnet war, und von Wiking zutreffend als "Sirius" bezeichnet wurde. Bei den neuen Feuerwehrfahrzeugen mit Staffelkabine, bei denen nun die Kotflügel ebenfalls Teil des Chassis waren, wurde der Kühlergrill ohne Öffnung ausgeführt. Wiking verzichtete hier auf eine Typbezeichnung, die im Gelben Katalog verwendete Bezeichnung Sirius ist unzutreffend. Beim Vorbild entstanden diese Feuerwehrfahrzeuge auf dem 10 t-Fahrgestell mit 125 PS-Motor, die Typbezeichnung lautet dementsprechend "Mercur 125".

2004 gab es eine neue Ausführung der Feuerwehrfahrzeuge mit hydraulischer Drehleiter als DL 25 h und als Tanklöschfahrzeug TLF 16. Später folgten Getränke-, Koffer- und Pritschenwagen unter der Bezeichnung "Magirus Mercur".


Schwere Lastwagen 4x2 mit runder Haube



Der schwere Rundhauber mit 170 PS-Motor wurde von Magirus-Deutz von 1951-1955 als "S 6500" mit 13 t zGG sowie mit 14,6 t zGG von 1955-1957 als "S 7500 Jupiter" und von 1957-1959 als "Jupiter" angeboten. Für das Wiking-Modell im Maßstab 1:87 wählte Wiking 1994 die Bezeichnung "S 7500", für den Lkw im Maßstab 1:50 von 1996 die Bezeichnung "S 6500". Bei einem Auftragsmodell von Lechtoys im Maßsatb 1:87 wurde die Bezeichnung "S 6500" auf die Stoßstange gedruckt, vorbildgerecht wäre aber die Angabe "6 ½ to." gewesen.


Mittlere Lastwagen 4x4, 6x6 und 4x2 mit eckiger Haube



Da die Rundhauber für den Geländeeinsatz weniger geeignet waren (die Motorhaube neigte zum Aufspringen) bot Magirus ab 1955 Allrad-Baufahrzeuge mit eckiger Haube an. Zunächst gab es den "A 4500 Mercur", ab 1957 als "Mercur A" bezeichnet, der bis auf den Allradantrieb und der schmalen, eckigen anstelle der runden Haube dem S 4500 Mercur entsprach. 1957 wurde der Mercur auch mit luftgekühltem V6-Motor als "Mercur 112 A" mit 112 PS und 10,6 t zGG angeboten, ein Jahr später mit neuem 120 PS-Motor als ""Mercur 120 A". Die Eckhauber mit V6-Motoren hatten eine breitere Haube. Mit 12 t zGG bot Magirus ab 1958 mit 125 PS den "Saturn A" und mit 145 PS den "Saturn 145 A" an. Letztere war wahlweise als Zweiachser (4x4) oder mit 18,5 t zGG als Dreiachser (6x6) erhältlich. Als Allradkipper gab es den Merkur mit 370 cm und den Saturn mit 420 cm (6x6: 335+130 cm) Radstand. Als Pritschenwagen mit Allradantrieb gab es den Mercur mit 420 oder 485 cm Radstand. Beim Saturn wurde 1959 die große Kühlluftöffnung durch eine kleinere ersetzt, beim Mercur 1961. 1961 wurde die Motorleistung des Saturn um 5 PS gesteigert, die Bezeichnung lautete nun "Saturn 150 A". 1963 stellte Magirus den Bau des Mercur als Rundhauber ein, bot dafür den Eckhauber ohne Allradantrieb als "Mercur 120 L" und für Feuerwehren den "Mercur 150" mit und ohne Allradantrieb an. 1964 wurde der Kühlergrill um den Schriftzug "D E U T Z" ergänzt und die Bezeichnungen änderten sich. Aus dem Mercur 120 L wurde der "120 D 9 L", aus dem Mercur 150 der "150 D 10", aus dem Saturn 150 A 4x4 der "150 D 13 A" und aus dem Saturn 150 A 6x6 der "150 D 21 A". 1965 wurde die Produktion der Pritschenwagen eingestellt, die Kipper und Feuerwehrfahrzeuge wurden noch bis 1970 weitergebaut. 1967 wurde der 150 PS-Motor durch einen neuen 156 PS-Motor abgelöst, die Kipper wurden als "156 D 15 AK" und "156 D 21 AK" angeboten, 1969 änderte sich der Schriftzug unterhalb des Kühlergrills auf "MAGIRUS-DEUTZ".

Als Wiking-Neuheit 1960 erschien der Magirus Eckhauber mit großer Kühlluftöffnung als "Magirus Saturn Kipper" und mit Pritsche als "Magirus Saturn", wobei die Bezeichnung für den Pritschen-Lkw falsch ist. Später änderte Wiking die Bezeichnung des Pritschen-Lkws in "Magirus 120 D (Saturn)", wobei der Klammerzusatz nach wie vor falsch ist und das Vorbild zu diesem Zeitpunkt bereits die verkleinerte Kühlluftöffnung hatte.

1968 stellte Wiking den Magirus-Kipper und den Magirus-Muldenkipper auf 3 Achsen sowie den Feuerwehr-Spritzenwagen und -Leiterwagen auf eckige Haube um. Die Feuerwehrwagen bekamen dabei einen eingesetzten Kühlergrill mit kleinerer Kühlluftöffnung. 2014 überraschte Wiking mit dem Umbau des Kühlergrills des Kipper-Führerhauses auf kleinere Kühlluftöffnung. Im Set "MEILLER-Kipper" wurden dabei sowohl alle drei Kipperaufbauten (Flachpritsche, Hochbordpritsche, Mulde) verwendet als auch alle drei Schriftzug-Varianten unterhalb des Kühlergrills (ohne, "D E U T Z" und "MAGIRUS-DEUTZ") realisiert.

2004 gab es von Wiking eine Neuentwicklung der Eckhauber zunächst als Feuerwehrfahrzeuge (Drehleiter DL 25 h und Tanklöschfahrzeug TLF 16). Später folgten Getränke- und Pritschenwagen unter der Bezeichnung "Magirus Mercur", die aber schon den "D E U T Z"-Schriftzug auf der Motorhaube tragen und somit planetenfreie "120 D 9 L" darstellen.


Schwere Lastwagen 6x6 mit eckiger Haube


© Fotos: WDB

Die schweren Eckhauber wurden von einem V8-Motor mit 250 PS angetrieben und hatten eine längere Haube als die Eckhauber mit V6-Motor und 6x6-Antrieb. Die längere Haube wurde auch bei den mittelschweren Eckhaubern mit V6-Motor und 6x4-Antrieb verwendet. Bislang einziges Wiking-Modell mit langer Haube ist der auf dem Uranus 250 A basierende Kranwagen KW 15, der zwischen 1957 und 1960 an deutsche Feuerwehren ausgeliefert wurde. Der KW 15 hatte noch die große Kühlluftöffnung, während der Nachfolger KW 16 bereits über die kleinere Kühlluftöffnung verfügte.